Lebensmittelvergiftung? Symptome, Ursachen und was zu tun ist

Wenn auf leckeres Essen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall folgen

Lebensmittelvergiftung Symptome: Frau hält sich den schmerzenden Bauch

Spoiler

  • Durch giftige Stoffe in Nahrungsmitteln kann eine Lebensmittelintoxikation entstehen, durch andere Erreger wie Bakterien, Viren oder Parasiten eine Lebensmittelinfektion. Beide sind geläufig als Lebensmittelvergiftung und eine Entzündung im Magen-Darm-Bereich.
  • Bei einer Lebensmittelvergiftung sind die häufigsten Symptome Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber.
  • Meist klingen die Anzeichen binnen weniger Tage von selbst ab. Bis dahin sollte man viel trinken (Wasser und gesüsste Tees), den Elektrolythaushalt ausgleichen, nur leichte Kost essen und sich gut ausruhen.

Was passiert bei einer Lebensmittelvergiftung?

Schädliche Chemikalien, Bakterien, Viren oder Parasiten im Essen führen zu einer Entzündung des Magen-Darm-Traktes. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Varianten: Befindet sich bereits Gift in den Lebensmitteln, das direkt zur Reaktion führt, spricht man von einer Lebensmittelintoxikation. Verzehrt man Lebensmittel, die durch Krankheitserreger verdorben sind, hat man eine Lebensmittelinfektion. Die Lebensmittelintoxikation macht sich meist binnen Minuten bis Stunden nach dem Verzehr bemerkbar, die -infektion kann auch noch bis zu 72 Stunden später auftreten.

Auslöser für eine Lebensmittelvergiftung

Gifte, die eine Lebensmittelvergiftung auslösen und rascher zu Symptomen führen, sind beispielsweise Pilzgifte, Mykotoxine aus Schimmelpilzen, pflanzliche Gifte (Atropin oder Solanin), Schwermetalle (Arsen) und die vielen Leuten bekannten Toxine aus Muscheln, Schalentieren und Fisch. Erreger, die sich bei einer Lebensmittelinfektion erst auf der Darmschleimhaut ansiedeln, sind unter anderem Salmonellen, Shigellen, Cholera, Escherichia coli, Campylobacter, EHEC oder Yersinien.

Lebensmittelvergiftung: Diese Symptome treten auf

Die häufigsten Anzeichen, dass dich eine Lebensmittelvergiftung erwischt hat, sind

  • Durchfall, eventuell sogar blutig,
  • Übelkeit und Erbrechen,
  • Bauchschmerzen,
  • Kopfschmerzen,
  • Schwitzen und Fieber.

Diese Symptome können in unterschiedlicher Schwere auftreten, und sollten binnen einigen Stunden bis wenigen Tagen von selbst abklingen. Bei manchen Vergiftungen wie Botulismus oder Vergiftungen durch Meeresfrüchte kann es ausserdem zu einer Beeinträchtigung des Nervensystems kommen. Eine so schwere Lebensmittelvergiftung zeigt dann Symptome wie

  • Kopfschmerzen,
  • Schwäche,
  • verschwommene Sicht,
  • Lähmungserscheinungen
  • und Taubheit oder Kribbeln der Haut.

Solltest du solche Symptome haben, fahre bitte umgehend in deine Hausarztpraxis oder ins Spital. Sobald die Nerven betroffen sind, kann es gefährlich werden. Beispielsweise kann es bei einer Vergiftung mit Clostridien zu einer Beeinträchtigung der Atmung kommen und das ist im schlimmsten Fall lebensbedrohlich. Grundsätzlich solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, wenn du mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung folgende Symptome hast:

  • heftiges und häufiges Erbrechen
  • mehr als zehn Durchfälle pro Tag
  • blutiger Durchfall
  • Erbrechen und Durchfälle, die länger als drei Tage anhalten
  • Schwarzer, teeriger, eitriger oder blutiger Stuhl
  • starke Schmerzen
  • Anzeichen von Dehydrierung
  • oben genannte Symptome einer Beeinträchtigung des Nervensystems

Ältere Personen, Schwangere, Säuglinge und Kinder sollten schon deutlich früher in einer Praxis vorstellig werden, da sie schneller dehydrieren können.

Was kann man tun? Die Lebensmittelvergiftung und ihre Symptome bekämpfen

Hast du eine leichte Lebensmittelvergiftung, heisst es abwarten und Tee trinken (im wahrsten Sinne des Wortes) bis die Symptome abklingen. Unter dem Motto «alles raus, was keine Miete zahlt», wird sich dein Körper der Giftstoffe oder Erreger erstmal entledigen. Da du durch das Erbrechen und den Durchfall viel Flüssigkeit verlierst, ist es wichtig, viel Wasser und Tees mit Zucker zu trinken. Um deinen Elektrolythaushalt auszugleichen, kannst du entsprechende Elektrolytlösungen aus der Apotheke trinken. Diese lassen sich auch recht einfach selbst zubereiten: Auf einen Liter stilles Wasser kommen fünf Esslöffel Zucker, anderthalb Esslöffel Salz und ein Glas Orangensaft. Darüber hinaus solltest du dir wirklich Ruhe gönnen und ausreichend schlafen, damit sich der Körper erholen kann. Dir ist anfangs wahrscheinlich nicht nach Essen zumute, das ist okay. Nur solltest du nicht zu lang komplett auf Nahrung verzichten. Fang mit Leichtverdaulichem an wie Bananen, Zwieback, Reis, Gemüsebrühe, Weissbrot. Taste dich langsam heran, was du gut verträgst und bei dir behalten kannst. Alles, was schwerverdaulich, säurehaltig oder schleimhautreizend ist, ist erstmal tabu: Also Finger weg von Milchprodukten, fettigen und scharfen Gerichten, Fruchtsäften, Rohkost, Softdrinks, Kaffee, Alkohol und Co.

Besser vorbeugen als die Nacht im Bad zu verbringen

Mit ein paar einfachen Massnahmen lassen sich Lebensmittelvergiftungen vermeiden. Natürlich ist man niemals gänzlich sicher, aber man kann zumindest das Risiko minimieren.

  • Gemüse und Früchte vor dem Verzehr gut waschen.
  • Fleisch- und Fischgerichte gut durchgaren.
  • Bei Rohmilchprodukten, rohem Fisch und Fleisch gut auf Qualität und Haltbarkeit achten oder ganz verzichten.
  • Wenn du rohes Fleisch verarbeitest, beispielsweise Poulet, zwischen den Kochschritten die Hände waschen oder Handschuhe tragen. Auch die verwendeten Küchenutensilien sollten gut gereinigt werden.
  • Ablaufdatum und Aufbewahrungshinweise auf Lebensmitteln beachten.
  • Tiefkühlprodukte über Nacht im Kühlschrank auftauen, nicht bei Zimmertemperatur.
  • Für Produkte wie Tiramisu, die frische Eier beinhalten, jeweils möglichst frische Eier verwenden.
  • Ist der Deckel einer Verpackung gewölbt, sollte man den Inhalt nicht mehr essen. Vor allem bei Konservendosen kann dies ein Hinweis auf Clostridium botulinum sein und es droht Botulismus.
  • Wenn etwas ungewöhnlich schmeckt, riecht oder anders aussieht als sonst, lieber entsorgen.
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