Shigellose – wenn Ferien an der Sonne zum (Bauch-)krampf werden

So vermeidest du es, dir die Infektionskrankheit auf Reisen einzufangen

Spoiler

  • Shigellose ist eine bakterielle Infektion, verursacht durch Shigella-Bakterien. Sie wird hauptsächlich über den fäkal-oralen Weg, kontaminierte Lebensmittel und unzureichende Hygiene übertragen.
  • Typische Symptome sind heftiger, oft blutiger Durchfall, Bauchkrämpfe, Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Diese treten normalerweise 1-7 Tage nach der Infektion auf.
  • Die Behandlung umfasst ausreichende Flüssigkeitszufuhr, in schweren Fällen Antibiotika und symptomatische Massnahmen zur Linderung von Fieber und Schmerzen.
  • Um eine Infektion zu vermeiden, sind gründliches Händewaschen, saubere Lebensmittel und Trinkwasser sowie gute Hygienepraktiken entscheidend.

Was ist Shigellose?

Shigellose ist eine Darminfektion, die durch Shigellen ausgelöst werden. Diese hochansteckenden Bakterien können schon bei Kontakt mit geringen Mengen die Erkrankung auslösen. Besonders häufig tritt die Krankheit in Regionen mit unzureichender Hygiene und nicht so sauberen sanitären Anlagen auf. Aber auch in entwickelten Ländern kann man sich infizieren. Apropos infizieren: Übertragen werden die Bakterien fäkal-oral. Achtung, unschön – das bedeutet, dass Bakterien aus dem Stuhl infizierter Personen in den Mund gelangen und die Infektion auslösen. Das passiert entweder durch direkten, engen Kontakt, aufgrund einer schlechten Hygiene mit unzureichender Handwäsche nach dem Toilettengang und vor dem Essen oder über kontaminierte Lebensmittel und Wasser. Nahrungsmittel sind das häufigste Übertragungsmedium, vor allem in Ländern mit niedrigen Hygienestandards.

Neuer Aufenthaltsort: Badezimmer und Bett

In der Regel treten binnen ein bis sieben Tagen nach der Ansteckung die ersten Symptome auf, die in ihrer Intensität stark variieren können. Dazu gehören:

  • Durchfall, mitunter blutig und schleimig
  • Bauchschmerzen und -krämpfe, die ordentlich reinhauen
  • Hohes Fieber
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Erschöpfung

Meist halten die Symptome fünf bis sieben Tage an und der Körper wird selbst mit dem Infekt fertig. In schweren Fällen kann eine Stuhlprobe im Labor auf Shigella-Bakterien untersucht und die Krankheit mit Antibiotika bekämpft werden. Jedoch gibt es zunehmend resistente Stämme, weshalb der Einsatz von Antibiotika sorgfältig abzuwägen ist. Bei Kindern, älteren Menschen oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem kann Shigellose zu Komplikationen führen und sollte genau beobachtet werden. Normalerweise zielt die Behandlung auf die Linderung der Symptome ab. Sollte es dich erwischen, achte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, denn durch den Durchfall und das Erbrechen kannst du ansonsten dehydrieren. Der Körper entledigt sich ganz nach dem Motto «alles raus, was keine Miete zahlt». Gegen Fieber und Schmerzen kannst du Schmerzmittel nehmen. Besteht die Gefahr, zu dehydrieren, ist eine Infusion beim Arzt empfohlen. Das gilt insbesondere für Risikogruppen. 

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Shigellose vorbeugen

Vor allem die Hygiene ist der Dreh- und Angelpunkt, um eine Shigellose zu verhindern. Und hey, wer möchte schon fremde Fäkalbakterien schlucken, schon bei dem Gedanken könnte einem übel werden. Also halt dich am besten an folgende Regeln:

Händewaschen: Gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife nach jedem Toilettengang und vor jedem Essen ist Pflicht. 

Lebensmittel: Cook it, peel it or forget it. Achte darauf, Lebensmittel gründlich zu waschen, kochen und lagern. Vermeide den Konsum von rohen oder nicht ganz durchgekochten Speisen. Iss keinen Salat oder Obst, ausser du schälst es selbst.

Wasser: Trink kein Leitungswasser, besser ist Wasser aus Flaschen oder abgekochtes. Und verzichte auf Eiswürfel, auch wenn’s heiss ist, denn die sind oft aus Leitungswasser gemacht.

Waschen, waschen, waschen: Habt ihr Shigellose mit nach Hause gebracht und wollte nicht den Rest des Haushalts anstecken, sollten alle ihre Hände häufig waschen, gemeinsame Flächen desinfizieren, Wäsche bei mindestens 60 Grad waschen und Abfälle möglichst hygienisch entsorgen, um eine Verbreitung der Bakterien zu verhindern. 

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