Sommer-Kopfschmerzen – Sonne und Klimaanlagen als Auslöser

Sommer-Kopfschmerzen: Frau stehe im Profil mit wehenden Haaren im Gegenlicht.

Spoiler

  • Auslöser von Sommer-Kopfschmerzen sind oft Sonnenstrahlen, gleissendes Licht, extreme Temperaturwechsel und Düfte in Sonnencremes.
  • Menschen mit niedrigem Blutdruck leiden im Sommer häufiger an Kopfschmerzen, weil der verstärkte Wasser- und Salzverlust das Blut dickflüssiger macht. Dadurch sinkt der Blutdruck noch mehr. Dagegen helfen viel Trinken und Salzknabbereien.
  • Auch freiverkäufliche Schmerzmittel sollte man mit Bedacht einnehmen. Höchstens an drei aufeinanderfolgenden Tagen und an maximal zehn Tagen pro Monat.

Keine Wolke in Sicht und Temperaturen um die 30 Grad – so stellen wir uns einen perfekten Sommer vor. Leider führt ein zu langer Aufenthalt in der Sonne ohne den entsprechenden Schutz schnell zu Sommer-Kopfschmerzen. Ein Sonnenstich entsteht, wenn die UV-Strahlen die Hirnhäute reizen und das Gehirn anschwellen lassen. Die Folgen sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Ein Hut schützt dich, noch besser ist aber der Aufenthalt im Schatten. Zu Spannungskopfschmerzen führt ausserdem helles, weisses Licht, wie etwa am Sandstrand oder in der Wüste. Dagegen hilft eine Sonnenbrille mit einem hohen UV-Schutz, ideal sind Modelle mit der Aufschrift «UV400». Lass dich am besten beim Optiker beraten.

Sommer-Kopfschmerzen durch Temperaturwechsel

Zu Sommer-Kopfschmerzen führt häufig auch ein zu schneller Temperaturwechsel. Anstatt die Klimaanlage im Auto  aufzudrehen, besser schrittweise an die kühlere Temperatur gewöhnen. Allgemein sind Klimaanlagen und Ventilatoren bekannte Kopfschmerzauslöser. Trifft der kalte Luftzug etwa Schultern und Nacken, verspannt sich der Körper. In der Folge kommt es zu Spannungskopfschmerzen. Stell also sicher, dass sich dein Arbeitsplatz oder dein Bett ausserhalb des kalten Zugs befinden.

«Brain Freeze»

Schon mal ein Eis gegessen und gedacht, dass das Gehirn einfriert? Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefässe zusammen, um einen Temperaturverlust zu verhindern. Gleichzeitig wird Blut ins Gehirn gepumpt. Durch den schnellen Blutfluss erhöht sich der Druck in den Gefässen und es entsteht der stechende Schmerz in der Stirn, der typische Kältekopfschmerz.

Das hilft

Beim Eislöffeln den Löffel umdrehen, sodass er sich zwischen Eis und Gaumen befindet. Das Eis solltest du erst hinunterschlucken, wenn es im Mund schon etwas geschmolzen ist. Kommt es trotzdem zum Gehirnfrost, kannst du die Zunge fest an den Gaumen drücken und ihn so erwärmen. Auch ein warmes Getränk beschleunigt die Regeneration.

Düfte in Kosmetika

Bei Hitze verflüchtigen sich Duftstoffe in Cremes und Parfums schneller und wirken deshalb intensiver. Gerade bei geruchssensitiven Menschen oder Migränebetroffenen können Duftstoffe eine Kopfschmerz- oder Migräneattacke auslösen oder intensivieren. Dies gilt auch für Pfefferminzöl, das gerne bei Spannungskopfschmerzen angewendet wird. Informiere dich in deiner Apotheke über Sonnencremes und Bodylotions frei von Duftstoffen und Parfum.

Hilfe aus der Apotheke

Sommer-Kopfschmerzen sind besonders lästig. Anstatt draussen die Sonne zu geniessen, liegt man im abgedunkelten Zimmer und hofft, dass die Attacke bald vorbei ist. Wie du vorsorgen und was du gegen die Schmerzen tun kannst, weiss Apothekerin Susanne Wieland.

Menschen mit niedrigem Blutdruck leiden häufig an Kopfschmerzen. Woran liegt das?

Im Sommer verliert der Körper mehr Wasser und Salz. Somit wird das Blut dickflüssiger. Durch die erweiterten Blutgefässe kommt es zu einem Blutdruckabfall. Dies führt vor allem bei Menschen mit niedrigem Blutdruck zu Sommer-Kopfschmerzen. Dagegen hilft viel trinken. Der Salzverlust kann durch Salzknabbereien oder Elektrolytlösungen wieder ausgeglichen werden.

Was sollte man bei frei verkäuflichen Schmerzmitteln beachten?

Freiverkäuflich heisst nicht harmlos. Ibuprofen oder Paracetamol können bei falscher Einnahme der Gesundheit ernsthaft schaden. Generell gilt für Schmerztabletten: höchstens an drei Tagen in Folge und an maximal zehn Tagen im Monat einnehmen.

Was hilft ausser Tabletten?

Solange die Person nicht durch Duftstoffe getriggert wird, kann Pfefferminzöl auf die Schläfen aufgetragen werden. Das verringert die Kopfschmerzen. Sich hinzulegen oder eiskalte Umschläge auf Stirn und Nacken können ebenso zu einer Linderung führen. Wer unter verspannten Muskeln leidet, kann von einer Schulter-Nacken-Massage profitieren.

Wie kann den Schmerzen vorgebeugt werden?

Es ist wichtig, die Ursache der Sommerkopfschmerzen zu kennen. Habe ich zu wenig getrunken? War ich zu lange in der Sonne? Liegt es vielleicht an der neuen Sonnencreme? Wenn die Schmerzen nicht verschwinden, sollte man weitere Ursachen mit dem Hausarzt abklären. Vielleicht steckt eine Sehschwäche dahinter.

Vielen Dank für das Gespräch.

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