Spoiler
- Etwa vier bis sechs Prozent der Bevölkerung leiden unter der Sommerdepression, wobei insbesondere junge Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren betroffen sind.
- Zu den häufigsten Symptomen der Sommerdepression gehören Schlafstörungen, Appetitverlust, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit.
- Häufige Ursachen sind lange Tage, extreme Hitze und Feuchtigkeit sowie unterbrochene Routinen und sozialer Druck.
Was wir über die Sommerdepression wissen
Im Vergleich zur Winterdepression steht die Sommerdepression noch nicht so stark im Fokus der Forschung. Was man jedoch schon über dieses Phänomen weiss, ist, dass die Symptome von Winter- und Sommerdepression sich unterscheiden. Beide sind zwar durch eine traurige Stimmung und verminderte Freude gekennzeichnet, aber Betroffene mit Winterdepression neigen dazu, zu viel zu schlafen und zu essen, während das Gegenteil bei der Sommerdepression der Fall ist. Zu den häufigsten Symptomen gehören …
- Schlafstörungen: Viele Betroffene haben Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen.
- Appetitverlust und Gewichtsverlust: Im Gegensatz zur Winterdepression, die oft mit Heisshungerattacken einhergeht, verlieren Betroffene bei einer Sommerdepression häufig ihren Appetit.
- Stimmungsschwankungen: Eine erhöhte Reizbarkeit, Nervosität und Ängste sind typische Begleiterscheinungen.
- Müdigkeit und Apathie: Trotz des schönen Wetters fühlen sich viele Betroffene antriebslos und ausgelaugt.
Ein Blick hinter die Sonnenstrahlen
Die Ursachen für eine Sommerdepression sind vielfältig. Zu den vermuteten und häufigsten Auslösern gehören zum Beispiel lange Tage. Das Übermass an Tageslicht im Sommer kann den Schlaf-Wach-Rhythmus stören und so Schlafprobleme verursachen. Auch die hohen Temperaturen und die schwüle Luft können körperlichen und emotionalen Stress auslösen. Manche Menschen empfinden den Unterbruch ihrer Routinen im Sommer ebenfalls als stressig. Ferien, Schulpausen und Zeitverschiebung können somit Gefühle von Unsicherheit und Unruhe hervorrufen. Zusätzlich kann die soziale Erwartung, den Sommer aktiv und voller Freude zu verbringen, belastend sein. Vor allem dann, wenn man das Gefühl hat, dieser Erwartung nicht gerecht werden zu können.
Wer ist besonders von der Sommerdepression betroffen?
Momentan wird angenommen, dass etwa vier bis sechs Prozent der Bevölkerung von der Sommerdepression betroffen sind, wobei junge Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren am häufigsten darunter leiden. Das könnte sich aber bald ändern. Forscher vermuten, dass sich die sommerliche SAD durch den Klimawandel viel weiter verbreiten wird. Höhere Temperaturen werden zum Beispiel jetzt schon mit vermehrten Besuchen in psychiatrischen Notaufnahmen, einem Anstieg von Suiziden und einer schlechteren Selbstwahrnehmung der psychischen Gesundheit in Verbindung gebracht.
Strategien zur Bewältigung
Auch wenn die Sommerdepression noch nicht umfassend erforscht ist, gibt es dennoch einige Strategien, die helfen können, die Symptome zu lindern:
- Schaffen kühler Umgebungen: Eine Klimaanlage oder Ventilatoren können die Wohnräume angenehm kühl halten und so der Hitze etwas entgegenwirken.
- Regelmässiger Schlaf-Wach-Rhythmus: Verdunklungsvorhänge oder Schlafmasken können helfen, die Schlafumgebung zu optimieren. Vermeide es, eine Stunde vor dem Schlafengehen Sport zu treiben, da dies wach machen kann, und versuche, möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind besonders wichtig. Leichte, frische Speisen belasten den Körper an heissen Tagen weniger als schwere und fettige Gerichte.
- Körperliche Aktivität: Sport und Bewegung, besonders in den kühleren Morgen- oder Abendstunden, können die Stimmung verbessern und Stress abbauen.
- Soziale Unterstützung: Gespräche mit Freunden oder der Familie sowie professionelle Unterstützung durch einen Therapeuten können wertvolle Hilfen sein.
Die Sommerdepression mag zwar weniger bekannt und erforscht sein als die winterliche Variante, doch sie ist genauso real und kann das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Wenn du oder jemand in deinem Umfeld unter diesen Symptomen leidet, ist es wichtig, die Zeichen zu erkennen und Massnahmen zu ergreifen, eventuell auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Lebensqualität zu verbessern.